Abbildung 7.35.
Das Werkzeug
„Klonen“
im Werkzeugfenster.
Das Klonwerkzeug benutzt die aktuelle Pinselform, um mit kopierten
Bildbereiche zu zeichnen. Deshalb kann es vielfältig eingesetzt
werden. Meistens wird es benutzt um digitale Fotos zu retuschieren.
Also
bestimmte Bereiche eines Fotos mit Inhalten von einer anderen Stelle
auszubessern. Das funktioniert ganz hervorragend. Um das perfekt
umzusetzen, werden Sie etwas Zeit und Übung benötigen. Ein anderer
wichtiger Anwendungsfall für das Werkzeug ist das Zeichnen von gemusterten
Linien oder Kurven.
Wenn Sie Inhalte aus einem Bild anstelle von Mustern klonen wollen, müssen
Sie zunächst GIMP
anweisen woher die geklonten Inhalte kommen sollen. Sie können dies tun,
indem Sie an der Stelle von der geklont werden soll, die Taste
Strg gedrückt halten und mit der
Maustaste
klicken. Solange Sie nicht auf diese Weise eine Quelle festgelegt haben,
können Sie nicht mit dem Werkzeug „Klonen“
zeichnen. Der Mauszeiger zeigt dann ein entsprechendes Symbol an, um Sie
zu warnen.
Wenn Sie ein Muster zum klonen verwenden, wird das Muster
gekachelt,
das heisst es wird immer wieder gespiegelt aneinanderkopiert, so dass
die Kanten aneinanderpassen. Wenn Sie von einem Bild klonen ist das
Verhalten anders. Wenn Sie über eine Kante des Quellbereiches
hinausgeraten, hört das Werkzeug auf weiterzuzeichnen.
Sie können auf jeder bemalbaren Unterlage (Ebenen, Ebenenmasken, Kanäle)
klonen. Sie können sogar in eine Auswahlmaske hinein- und herausklonen,
wenn Sie den Modus „Schnelle Maske“
eingeschaltet haben. Falls hierbei Farben kopiert werden sollen, welche
die Zielunterlage nicht unterstützt (bsp. klonen von einer RGB Ebene in
eine Indizierte Ebene), werden die Farben bestmöglich angenähert.
3.10.1. Werkzeugaufruf
Sie haben verschiedene Möglichkeiten das Werkzeug
„Klonen“
zu aktivieren:
Über das Menü
Werkzeuge → Malwerkzeuge → Klonen
im Bildfenster,
Mit einen Mausklick auf das Symbol
im Werkzeugfenster, sowie
Die Taste Strg wird verwendet, um eine Stelle im
Bild zu definieren, die vom Werkzeug als Quelle zum klonen
verwendet wird. Sie hat keine Auswirkungen, wenn Sie von einem
Muster klonen. Wenn die Eigenschaft
Ausrichtung auf den Wert
Ausgerichtet oder
Nicht ausgerichtet eingestellt ist, wird der
Bildpunkt auf den Sie bei gedrückter Strg klicken
als Quelle für das klonen definiert. Der Bildinhalt an dieser
Stelle ist das, was Sie beim zeichnen einfügen. Wenn Sie im Modus
Quellpunkt auswählen sind, erkennen Sie das auch am Mauszeiger,
der sich in eine entsprechendes Symbol verwandelt.
3.10.3. Eigenschaften
Abbildung 7.36.
Eigenschaften des Werkzeuges „Klonen“
Diese Eigenschaften sind bei allen Malwerkzeugen von
GIMP vorhanden und daher in einem separaten
Abschnitt Allgemeine
Eigenschaften beschrieben.
Muster
Das ausgewählte Muster welches für den nächsten
Strich benutzt wird. Um das ausgewählte Muster benutzen zu
können, muss bei der Quelleneinstellung ebenfalls
Muster ausgewählt sein.
Quelle
Die ausgewählte Quelle gibt an, welcher Bereich des Bildobjekts
geklont werden soll. In den Vorgabe-Einstellungen ist
Bildquelle ausgewählt. Damit werden
Bildbestandteile klont. Ebenso ist es möglich mit einem
ausgewählten Muster das Werkzeug zum zeichnen zu benutzen.
Ausrichtung
Die Ausrichtung bestimmt, wie die
Position der Quelle für jeden Strich neu ausgerichtet
wird. Nachfolgend zur Verdeutlichung eine schematisch Darstellung
der verschiedenen Einstellungen. Dabei ist die Mauszeigerposition
mit einem roten Quadrat gekennzeichnet und der Quellpunkt wird durch
ein schwarzes Fadenkreuz dargestellt.
Im Modus Nicht ausgerichtet wird jeder
Zeichenstrich mit dem Werkzeug unabhängig voneinander behandelt.
Dies bedeutet, dass bei jedem Zeichenstrich der gewählte
Quellpunkt als Quelle für den zu klonenden Inhalt verwendet
wird. In diesem Modus werden typischerweise die geklonten
Inhalte nicht zueinander passen, wenn Sie mit zwei
Zeichenstrichen über den gleichen Zielbereich streichen.
Im Modus Ausgerichtet wird der Abstand
zwischen dem definierten Quellpunkt und dem ersten Zeichenstrich
konstant gehalten. Wenn Sie mehrere Striche zeichnen, werden
daher verschiedene Quellpunkte verwendet, die zueinander den
gleichen Abstand haben, wie die Punkte an denen Sie die
Zeichenstriche gestartet haben.
Im Modus Registriertist der Quellpunkt
gleich dem Zielpunkt. Dieser Modus wird meist benutzt, wenn
Bildbereiche von einer Ebene auf eine andere kopiert werden
sollen.
3.10.4. Weitere Informationen
Transparenz
Die Wirkungsweise des Klonwerkzeugs auf transparente
Bereiche sind etwas komplizierter. Sie können transparente
Bereiche nicht klonen, indem Sie einen Quellpunkt setzen und
hoffen mit der transparenten Quelle zeichnen zu können.
Klonen Sie jedoch von einer halbtransparenten Fläche,
wird die Wirkung anhand der Deckkraft der Quelle berechnet und
sie können damit malen. Angenommen Sie benutzen eine 100%
gedeckte Fläche und eine harte Pinselform:
Das Klonen eines transparenten Schwarz auf eine weiße Fläche
erzeugt einen Grauton.
Das Klonen eines transparenten Schwarz auf eine schwarze
Fläche erzeugt einen Schwarzton.
Das Klonen eines transparenten Weiß auf eine weiße
Fläche erzeugt einen Weißton.
Das Klonen eines transparenten Weiß auf eine schwarze
Fläche erzeugt einen Grauton.
Das Klonwerkzeug kann niemals die Transparenz von Bereichen
erhöhen, jedoch kann es die Deckkraft der
Ebene erhöhen (vorausgesetzt Transparenz
behalten ist aktiviert). Das Klonen einer
transparenten Fläche auf eine transparente Fläche wird dabei
die Transparenz verringern und die Deckkraft erhöhen.
"Filter" Pinsel
Es gibt einige, nicht offensichtliche, Wege mit dem Werkzeug
„Klonen“ sehr beeindruckende Effekte zu erzielen.
Eine Sache, die Sie einmal ausprobieren sollten, ist einen
"Filterpinsel", also einen Filter mit einem Pinsel aufzutragen.
Hierzu duplizieren Sie zunächst die Ebene an welcher Sie arbeiten
möchten und wenden den entsprechenden Filter auf die Kopie der
Ebene an. Dann aktivieren Sie das Werkzeug „Klonen“
un stellen die Eigenschaften auf Quelle: Bild und Ausrichtung:
Registriert. Klicken Sie mit gedrückter Strg
Taste in die Kopie der Ebene, um sie als Quelle für das Klonen
festzulegen. Sie können nun auf der Originalebene den Filter durch
einfaches zeichnen auftragen. Toll - nicht?
Undo/Redo Pinsel
Sie können einen ähnlichen Ansatz verwenden, um den
„History Brush“ aus Photoshop nachzubilden, der ein
ausgewähltes rückgängig machen oder wiederholen mit einem Pinsel
erlmöglicht. Es funktioniert sehr ähnlich wie in dem obigen
Beispiel! Herauszufinden wie genau es funktioniert sei Ihnen
zur Übung überlassen :)