Abbildung 7.20.
Das Werkzeug „Farbverlauf“ im Werkzeugfenster
Das Werkzeug „Farbverlauf“ ermöglicht es Ihnen, einen Bereich
des Bildes mit einem Farbverlauf zu füllen. Der Farbverlauf beginnt im
Standardfall mit der Vordergrundfarbe und endet mit der Hintergrundfarbe.
Um den Verlauf aufzutragen, ziehen Sie bei gedrückter Maustaste einen
Strich in die Richtung, in die der Verlauf aufgetragen werden soll. Die
Weichheit des Überganges hängt von der Länge des von Ihnen gezogenen
Striches ab. Je länger der Strich, desto weicher der Verlauf.
Es gibt eine erstaunliche Anzahl von Dingen, die Sie mit dem Werkzeug tun
können. Die zwei wichtigsten Eigenschaften sind der Farbverlauf und die
Form. Durch Klicken auf die Schaltfläche Farbverlauf
öffnet sich ein Klappmenü, aus dem Sie aus einem grossen Angebot von
Verläufen auswählen können, welche mit GIMP
mitgeliefert werden. Darüber hinaus können sie auch eigene Verläufe
designen und abspeichern.
Für die Eigenschaft Form stehen 11 Einstellungen zur
Auswahl: Linear; Bi-Linear; Kreisförmig; Quadratisch; Konisch
(symmetrisch, asymetrisch); Formangepasst (winkelig, sphärisch, dimpled)
sowie Spirale (links- und rechtsdrehend). „Formangepasst“ ist
von diesen die interessanteste. Sie bewirkt, dass der Verlauf den Grenzen
der aktuellen Auswahl folgt, egal wie kompliziert diese auch sein mögen.
Im Gegensatz zu den anderen Forment spielte bei der Einstellung
„Formangepasst“ die Länge oder Richtung der bei der Anwendung
des Werkzeuges gezogenen Linie keine Rolle.
Tipp
Probieren sie die verschiedenen Einstellungen des Klappmenüs
Modus aus, selbst wenn Sie den gleichen Verlauf
in der gleichen Form anwenden, führt ein verschiedener Modus zu sehr
interessanten Ergebnissen.
3.3.1. Werkzeugaufruf
Sie haben verschiedene Möglichkeiten das Werkzeug
„Farbverlauf“ zu aktivieren:
Über das Menü
Werkzeuge → Malwerkzeuge → Farbverlauf
im Bildfenster,
Mit einen Mausklick auf das Symbol
im Werkzeugfenster, sowie
Die Tasten
L
aktiviert das Werkzeug „Farbverlauf“.
Strg
Mit der Taste Strg wird das Rotieren um den
Anfangspunkt des Farbverlaufes auf 15 Grad Schritte beschränkt.
3.3.3. Eigenschaften
Abbildung 7.21.
Eigenschaften für das Werkzeug „Farbverlauf“
Übersicht
Die Eigenschaften des Werkzeuges
lassen sich durch einen Doppelklick auf das Symbol
anzeigen.
Deckkraft
Mit dem Schieberregler lässt sich die Deckkraft des Farbverlaufes
einstellen. So kann der Schieber zwischen 100 (volle) und 0
(keine) eingestellt werden. Der voreingestellte Standardwert ist
100.
Modus
Die verfügbaren Modi verändern die Art und Weise, wie die Pixel
auf die Ebene gezeichnet werden. Ähnlich den Ebenenmodi,
bestimmen die Füllmodi wie eine Überblendung mit ausgewählten
Füllfarbe bzw. des Musters und der zu füllenden Ebene geschieht.
Ausführliche Informationen und Beispiele zu den Modi, die
GIMP zur Verfügung stellt, finden Sie im
Glossar.
Farbverlauf
Durch Klicken auf den aktuellen Farbverlauf öffnet sich der
Farbverlaufsbrowser. Über diesen können Sie sich zwischen eigens
erstellten Farbverläufen und den Standardfarbverläufen
entscheiden. Mit der Einstellung Umkehren
können Sie die Richtung des Verlaufes verändern.
Im Standard voreingestellt ist ein linearer Farbverlauf zwischen
Vorder- und Hintergrundfarbe.
Versatz
Durch den für die Eigenschaft Versatz
eingestellten Wert, lässt sich die Grösse des Überganges zwischen
den Farben festlegen. Standardmässig ist der Versatz auf 0
eingestellt, welches einen sehr weichen Übergang zwischen
den Farben ergiebt. Bei einem hohem Versatzwert wird der gesamte
Farbverlauf auf zwei Farben beschränkt.
Form
Diese Eigenschaft legt fest, welche Form der aufzutragende Verlauf
haben wird. GIMP bietet die Möglichkeit
zwischen 11 verschiedenen Farbverlaufsformen auszuwählen. Die
einzelnen Formen werden im Folgenden detailliert vorgestellt.
Linear
Der lineare Farbverlauf zeichnet den Übergang
zwischen den Farben ohne Transformation.
So entsteht ein linearer oder gerader Übergang
zwischen den ausgewählten Farben.
Bi-Linear
Bei dem Bi-Linearen Farbverlauf,
wird der Verlauf vom Startpunkt aus in beiden Richtungen
aufgetragen. Somit entsteht ein gespiegelter Eindruck von
der Mitte des Verlaufs.
Kreisförmig
Die radiale Form zeichnet den Farbübergang kreisförmig,
also mit einem Zentrum in Vordergrundfarbe und einem
äusseren Kreis in Hintergrundfarbe. Es entsteht der
plastische Eindruck, einer runden Oberfläche.
Quadratisch
Diese vier Formen sind Varianten auf einem Quadrat:
Quadratisch,
Formangepasst (winkelig),
Formangepasst (sphärisch), und
Formangepasst (dimpled). Bei allen
befindet sich im Zentrum des Quadrates ein Bereich mit
Vordergrundfarbe. Dies ist der Punkt, an dem die Linie zum
Auftragen des Verlaufes startete.
Konisch (symmetrisch)
Wie der Name es schon verrät, zeichnet sich dieser
Farbverlauf durch seine konische Form aus. Hier werden
alle vorgegebenen Farbbereiche standardmässig, weich
überblendet.
Konisch (asymmetrisch)
Im Vergleich zum symmetrisch, konischen Farbverlauf,
wird bei der asymmetrischen Variante nicht das Ende des
Farbverlaufes mit dem Anfang weiche überblendet.
Spirale
Diese Form zeichnet den ausgewählten Farbverlauf als
Spirale. Das linke Bild zeigt die Spirale
(rechtsdrehend) und das rechte Bild zeigt
Spirale (linksdrehend).
Wiederholung
Für die Formmodi Linear,
Bi-Linear, Kreisförmig
und Quadratisch stehen verschiedene
Wiederholungsarten des Verlaufes zur Verfügung. Sie können wählen
zwischen: Sägezahn Welle und
Dreieckswelle. Die Sägezahnwelle beginnt mit
der Vordergrundfarbe, verändert sich bis zur Hintergrundfarbe und
beginnt dann erneut mit der Vordergrundfarbe. Demgegenüber startet
die Dreieckswelle mit der Vordergrundfarbe, verändert sich in die
Hintergrundfarbe und verändert sich dann wieder in die
Vordergrundfarbe. Es gibt daher keinen „Sprung“ im
Farbverlauf.
Dithering
Für die Farbverläufe steht eine Ditheringmethode zur
Verfügung. Mehr über das Dithering Verfahren im Glossar.
Anpassende Hochrechnung
An scharfen Farbübergängen wird ein Antialiasing durchgeführt. Je
grösser die Maximale Tiefe ist (max. 10),
desto mehr Rechenzeit wird benötigt, um die umliegendenden
Farbwerte zu berechnen.
Kaum Auswirkung hat die Anpassende Hochrechnung auf sehr bunten
Farbverläufen mit entsprechend vielen Farben, da hier meist
schon ein weicher Übergang zwischen den Farben besteht.