!c99Shell v. 1.0 pre-release build #16!

Software: Apache/2.2.3 (CentOS). PHP/5.1.6 

uname -a: Linux mx-ll-110-164-51-230.static.3bb.co.th 2.6.18-194.el5PAE #1 SMP Fri Apr 2 15:37:44
EDT 2010 i686
 

uid=48(apache) gid=48(apache) groups=48(apache) 

Safe-mode: OFF (not secure)

/usr/share/doc/isdn4k-utils-3.2/_howto/   drwxr-xr-x
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Date: Tue, 29 Oct 1996 03:57:50 +0000 (GMT) From: Rainer May <r_may@khavi.desaster.heide.de> X-Sender: r_may@kahvi.desaster.heide.de To: isdn4linux@hub-wue.franken.de
Subject: i4l und Masquerading
X-Flags: MN
Sender: owner-isdn4linux@hub-wue.franken.de Reply-To: isdn4linux@hub-wue.franken.de

Nachdem ich leichtsinnig genug irgendwo mal verkuendet hatte, dass ich hier ein LAN hinter einem Linux-Server mit i4l bei meinem Provider einspeise, platzte mein Postfach aus den Naehten. Bevor ich alles immer wieder aufs Neue abtippe, hab' ich das Procedere in einer Art FAQ aufgeschrieben. 

Vielleicht interessiert sich ja wer dafuer. Wer den Text in irgendwelche Webpages aufnehmen, ausdrucken und aufs Klo haengen oder sonstwas damit machen will, meinen Segen hat er.

Rainer
###########################

isdn4linux und IP-Masquerading im LAN
-------------------------------------

Problem: "Ich habe ein lokales Netzwerk (LAN), in dem Rechner
          der verschiedensten Plattformen - Win95, Win311, NT,
          Amiga (AmiTCP) und MacIntosh (MacTCP) - ueber einen
          Linux-Router mit der Aussenwelt verbunden werden
          sollen. In der Linux-Maschine steckt eine ISDN-
          Karte. Von meinem Provider bekomme ich dynamisch
          eine IP-Adresse zugewiesen, wenn die Verbindung auf-
          gebaut wird. Nun moechte ich aber nicht nur vom
          Linux-Router direkt, sondern von jedem Rechner im
          LAN ins Internet kommen. Wie?"

Loesung: "Die meiste Arbeit ist auf Linux-Seite zu erledigen.
          Zunaechst einmal braucht man einen Kernel mit ein-
          gebautem IP-Forwarding und Masquerading. D.h., bei
          "make config" muessen folgende Fragen mit "Y" be-
          antwortet werden:

    Prompt for development and/or incomplete code/drivers Y
    Enable loadable module support                        Y
    Networking support                                    Y
    Network firewalls                                     Y
    TCP/IP networking                                     Y
    IP: forwarding/gatewaying                             Y
    IP: firewalling                                       Y
    IP: masquerading                                      Y
    PPP (point-to-point) support (wenn PPP zum Provider)  Y
    SLIP (serial line) support                            Y
    Ethernet (10 or 100Mbit) (oder Arcnet oder ...)       Y
    ISDN support [1]                                        M
    Support synchronous PPP (wenn ipppd benutzt wird)     Y
    HiSax SiemensChipSet driver support                     M
      (dann den HiSax fuer die ISDN Karte waehlen)

           Anschliessend den Kernel wie ueblich mit "make dep",
           "make clean", "make zImage", "make modules" und
           "make modules_install" bauen.

           Auf das Installieren von PPP und der ISDN-Treiber
           wird an anderer Stelle ausfuehrlich eingegangen.
           Hier geht es weiter, wenn folgende Voraussetzungen
           erfuellt sind:

           * Das ISDN-Subsystem laeuft, d.h., von Linux aus
             kann eine Verbindung zum Provider hergestellt
             werden.
           * Das lokale Netzwerk (Ethernet usw.) laeuft auch,
             vorzugsweise unter Verwendung "freier" IP-
             Adressen (z.B. 192.168.xx.xx), und der Linux-Host
             kann von allen anderen Rechnern im LAN erreicht
             werden (z.B. per ping).

           Nun gilt es, zweierlei zu erreichen:

           * Zugriffe von einem beliebigen Rechner im LAN
             auf eine nicht-lokale IP-Adresse sollen den
             Linux-Router veranlassen, eine Verbindung zum
             Provider aufzubauen; und
           * Der Linux-Router soll zwar die Rechner im LAN
             mit dem Provider verbinden, diesem gegenueber
             aber verheimlichen, dass nicht der Router
             selbst Empfaenger/Absender der entsprechenden
             IP-Pakete ist.

           Beginnen wir mit dem zweiten Punkt. Dieses "Ver-
           heimlichen" hat nichts damit zu tun, dass man
           seinen Provider hintergehen will (obwohl man auf
           diese Weise auch selbst Provider spielen und
           seine Kunden klammheimlich ueber _einen_ billigen
           "Privat-Zugang" ins Internet bringen kann), son-
           dern mit technischen Notwendigkeiten. Denn nur
           das Interface des Linux-Rechners, das die Verbin-
           dung zum Provider herstellt, bekommt von diesem
           eine IP-Adresse verpasst, die der Provider auch
           kennt. Traegt z.B. der Router im LAN die lokale
           IP-Adresse 192.168.1.1, und ein anderer Rechner
           die 192.168.1.2, dann kennt der Provider diese
           Adressen ja nicht. Er weist z.B. dem PPP-Inter-
           face des Routers die Adresse 123.234.345.99 zu -
           und nur bei Paketen aus dem Internet, die an
           diese Nummer adressiert sind, weiss er auch, an
           wen er die Pakete schicken soll. Daher muss der
           Router Pakete von anderen Rechnern im LAN "mas-
           kieren" - mit seiner eigenen, dynamisch zugewie-
           senen Adresse (und dabei natuerlich Buch darueber
           fuehren, was an wen von wem kam, um die Antwort-
           Pakete richtig zuzustellen).

           Zum Glueck ist diese Funktion in den Linux-Kernel
           =>2.0.0 schon eingebaut (s.o.) - sie nennt sich
           "IP-Masquerading". Vereinfacht ausgedrueckt geht
           das so:
           Ein LAN-Rechner schickt ein Paket ab, das neben
           IP-Nummer und Ziel-Port des Empfaengers auch die
           "Absender-Adresse" in Form einer IP-Nummer und
           eines Antwort-Ports traegt. Der maskierende
           Router nun ersetzt die Absender-IP durch seine
           eigene und den Ruecksende-Port durch einen freien
           aus seinem Fundus. Unter dieser "freien" Port-
           nummer werden die originalen Absender-Daten ge-
           speichert. Kommt nun ein Antwort-Paket aus dem
           Internet an diesen Port, werden dessen Empfaenger-
           Adresse und -Port mit der gespeicherten Ruecksende-
           Adresse ueberschrieben und an den LAN-Rechner wei-
           tergeleitet. Paket fuer Paket.
           Leicht einsehbar ist uebrigens, dass dieses Verfahren
           nur mit Diensten funktioniert, bei denen auch eine
           Ruecksende-Adresse angegeben wird. Dazu gehoeren
           u.a. telnet, http, ftp, irc (eingeschraenkt), nicht
           aber Echo (ping).

           Zurueck zur Praxis. Damit das Masquerading auch
           bei FTP und IRC funktioniert, werden zunaechst
           zwei Module geladen:

           /sbin/modprobe ip_masq_ftp
           /sbin/modprobe ip_masq_irc

           Dann werden die Forward-Rules des Kernel zum
           Masquerading gezwungen:

/sbin/ipfwadm -F -a m -P all -S 192.168.123.0/24 -D 0.0.0.0/0 -b [2]

           In diesem Beispiel werden im LAN die IP-Adressen
           192.168.123.1 bis 192.168.123.254 benutzt. Legen
           wir zur Vereinfachung fest, der Linux-Router habe
           dabei die Adresse 192.168.123.1

           Obige Zeile bewirkt, dass IP-Pakete, die von
           192.168.123.x ausgehen und an wenauchimmer gerichtet
           sind, maskiert werden. Das hat den Nachteil, dass
           auch innerhalb des LAN fleissig drauflosmaskiert
           wird, was man aber durch Einfuegen weiterer Rules
           vermeiden kann. "man ipfwadm" sei hier zur Lektuere
           empfohlen.

           Das "Verstecken" des LAN vor dem Provider haben wir
           nun erreicht. Jetzt gilt es, bei Bedarf einen auto-
           matischen Verbindungsaufbau zu erzwingen.

           Dafuer ist es zunaechst noetig, die anderen Rechner
           im LAN dazu zu bringen, alle fuer "Ausserhalb" be-
           stimmten IP-Pakete an den Linux-Router zu uebergeben
           und diesem die Weiterleitung zu ueberlassen.

           Nichts leichter als das: Sowohl bei den verschiedenen
           Windows-Versionen, als auch beim AmiTCP und beim
           MacTCP gibt es in der Konfiguration den Stichwort
           "Default-Gateway" oder nur "Gateway". Hier ist die
           _lokale_ IP-Adresse des Routers einzutragen (denn
           die spaetere Adresse, die vom Provider kommt, ist
           ja erstens noch nicht bekannt und aendert sich zwei-
           tens bei jedem Anruf).

           Letzter Schritt ist dann, das "dial-on-demand" ein-
           zurichten. In Verbindung mit isdn4linux gibt es dafuer
           zwei Moeglichkeiten:

           * Man verwendet synchrones PPP fuer die Verbindung
             zum Provider, also den "ipppd". Dann ist nichts
             weiter zu tun als dafuer zu sorgen, dass immer
             die Default-Route des Routers auf das entsprechende
             ipppx-Interface weist. Vorsicht: Beim Verbindungs-
             abbau loescht der Kernel diese Route! Sie muss
             also z.B. in der Datei /etc/ppp/ip-down neu gesetzt
             werden.
             Das Risiko bei diesem Verfahren sind Programme auf
             den LAN-Rechnern, die mehr oder weniger regelmaessig
             Nameserver-Requests, Keepalive-Pakete oder ARP-
             Broadcastings erzeugen - dann stellt naemlich der
             Router jedesmal eine Verbindung zum Provider her.
             Die Telekom wird's danken.

             Uebrigens kann es passieren, dass manche aus dem
             LAN initiierte Verbindungen recht lange auf Antwort
             warten. Ich weiss nicht, ob Kernel oder ipppd das
             "ausloesende" Paket verschlucken, oder die Antwort
             darauf unterschlagen; ich weiss aber, dass es
             hilft, z.B. bei Netscape wenige Sekunden nach
             Anforderung der ersten Seite auf den "roten Knopf"
             zu druecken und die Seite nochmals anzufordern.

             Wie bereits erwaehnt: Die Konfiguration des ipppd
             wird an anderer Stelle ausfuehrlicher und kompeten-
             ter erklaert, als ich es koennte [3]

           * Benutzt man asynchrones ppp oder gar SLIP/CSLIP
             fuer die Verbindung zum Provider, kann man das
             Programm "diald" [4] verwenden. Es bietet zudem
             den Vorteil, extrem stark konfigurierbar zu sein;
             so kann man z.B. festlegen, dass zwischen 0900
             und 1200 grundsaetzlich keine Verbindung aufgebaut
             wird, dass Nameserver-Anfragen eine Verbindung zwar
             nicht aufbauen, aber offenhalten koennen u.v.m.
             Wer sich mit diesen Konfigurationsmoeglichkeiten
             nicht herumschlagen mag, braucht das indes auch
             nicht - die Default-Konfiguration kann man ohne
             Gefahr fuer Leib und Geldboerse uebernehmen :-)


           So. Wenn jetzt das Masquerading eingerichtet wurde.
           Wenn der Linux-Router auf allen LAN-Rechnern als
           Gateway eingetragen wurde. Wenn ein "ping abc.edu",
           eingetippt auf der Console des Routers, eine Verbin-
           dung zum Provider aufbaut. _Dann_ sollte damit auch
           fuer alle Rechner im LAN der Weg ins Internet frei sein.

Troubleshooting:

Problem: "Alles schoen und gut. Aber wenn ich z.B. von der
          W95-Kiste aus mit Netscape eine Seite aufrufe,
          bekomme ich als Antwort nur "unknown host" Loesung: "Was ist denn auf der "Win95-Kiste" als Nameserver
          eingetragen? Sofern auf dem Router kein eigener
          NS laeuft, muss natuerlich auf allen LAN-Rechnern
          der NS des Providers eingetragen sein."

Problem: "Die Adressen werden jetzt aufgeloest, aber statt
          der gewuenschten Seite bekomme ich die Meldung
          "no route to host"!"
Loesung: "Bitte pruefen:
          * Ist auf dem LAN-Rechner der Linux-Router als
            Gateway eingetragen (manche "Betriebssysteme"
            muss man komplett resetten, bevor Sie da eine
            Aenderung mitbekommen)?
          * Liegt auf dem Router die Default-Route auf dem
            "Bereitschafts-Interface" zum Provider (z.B.
            auf ippp0 bei synch. PPP, oder auf sl0 bei
            diald (auch wenn die "echte" Verbindung nachher
            per ppp0 geht - diald benutzt ein SLIP-Interface
            als "Tuerklingel") ?
          * Erzwingt der Provider die Verwendung von Proxies?
            Dann muessen die IP-Adressen der Provider-Proxies
            auch in den entsprechenden Programmen der LAN-
            Rechner eingetragen sein!

Problem: "Warum sind bei diesem FAQ keine ausfuehrlichen
          Beispielscripte fuer ipppd, diald usw.?" Loesung: "Weil dies eine FAQ ist und keine eierlegende
          Wollmilchsau. Ein Beispiel fuer diald haengt
          trotzdem hinten dran."

Problem: "Was muss ich fuer diese supertolle FAQ bezahlen?" Loesung: "Wenn es nach meiner Frau ginge, mindestens 250
          Mark - so hoch veranschlagt sie den Abend, den ich
          mit Schreiben verbrachte und der ihr daher entging.
          Da es aber nicht nach meiner Frau geht, sondern nach
          mir ;-), steht die FAQ unter GPL. Kost' also nix."

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[1] Wer mag, kann die ISDN-Treiber natuerlich auch direkt in den
    Kernel einbauen, anstatt sie als Module zu verwenden.

[2] Das Programm ipfwadm gibt es per Anon-FTP als
    ftp://ftp.xos.nl/pub/linux/ipfwadm/ipfwadm-2.3.0.tar.gz

[3] Bernhard Hailer hat das Ganze auf seinen www-Seiten sehr
    ausfuehrlich und verstaendlich beschrieben. Die URL ist
    http://www.chemie.uni-muenchen.de/ac/boehm/beh.html

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Beispielscripte fuer die Verwendung von isdn4linux mit diald. Die verbindung zum provider wird per X75 aufgebaut, das Protokoll ist dann PPP, ohne PAPpy/CHAPpy usw. Ein einfacher Login. Und Telefonnummer, Name sowie Passwort sind natuerlich gefaelscht :-)

-------------------
# zuerst wird - gleich beim Booten - diald "scharf gemacht" #
# /etc/rc.d/rc.diald
/usr/sbin/diald /dev/ttyI4 -m ppp local 192.168.90.9 remote 192.168.90.1 \
  defaultroute dynamic modem crtscts lock connect "chat -v -f \
  /etc/ppp/chat.provider"
#
-------------------
#
# /etc/ppp/chat.provider
#
TIMEOUT 240 "" AT&E1234 OK ATD047110815 ogin: Puser sword: topsecret #
-------------------

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